Plakat Misa Criolla Juni 2016

Ariel Ramirez: Misa Criolla

  • Autor:

    KIT Kammerchor

  • Datum: 26.06.2016
  • Ort: St. Michael Karlsruhe

Mitwirkende

Leitung: Nikolaus Indlekofer

Besetzung Misa Criolla
Gesang:   Charango: Lucho Medina
Gesang:   Edgar García
Quena:   Wilder Orihuela
Gitarre:   Enrique Leon
Perkussion:   Daniel Draper
Perkussion:   Claudia Domdey
Bass:  Tilman Metz
Klavier:   Lukas Baron

KIT-Kammerchor
Sopran:    Bettina Dorn, Annika Haas, Manuela Henninger, Ulrike Kerssebaum, Anna Legeland, Anna Rapp, Ute Schlee, Gabriele Schreitmüller, Rita Wagner
Alt:   Miriam Birnbaum, Ruth Hunger, Claire Meyer, Marion Moehrke, Miriam Puls, Zäzilia Seibold, Bettina Stegmaier, Amelie Welte
Tenor:   Jan Bader, Malte Dresen, Thomas Kiefer, Jan-Peter Knoche, Paul Legeland, Max Miehle, Sebastian Zink
Bass:   Matthias Burghardt, Jakob Boretzki, Kai Dolde, Martin Hermatschweiler, Kalin Katev, Christian Punckt, Jörg Stickel, Peter Tholey, Simon Wertenbach

 

Programm

Programm Misa criolla St. Michael Juni 2016

Aus dem Programmheft:

Über die Komponisten und ihre Werke

Im Zentrum des heutigen Programmes steht die Misa Criolla, die kreolische Messe des argentinischen Komponisten Ariel Ramirez. Kreole war die Bezeichnung der in Südamerika geborenen Menschen mit spanischen Vorfahren. Sie bildeten eine Bevölkerungsschicht, die durchaus als privilegiert anzuschen war, die aber dennoch im Vergleich zu den spanischen Kolonialherren wenig Einfluss hatte. In den späteren Unabhängigkeitskämpfen waren sie allerdings die treibende Kraft.

Kreolisch bedeutet in Bezug auf die Misa Criolla, dass eine musikalische Symbiose aus südamerikanischen Rhythmen und Klängen mit europäischen Harmonien und Formen entstanden ist.
Ramirez verwendet den spanischen Text des Messordinariums, welcher 1963 für den lateinamerikanischen Kontinent offiziell anerkannt worden ist, und verbindet ihn mit rhythmischen Modellen verschiedener Tanzformen der Andenvölker. Das Instrumentarium besteht aus Klavier, Kontrabass und Pauken als europäischen Elementen und aus regionalen südamerikanischen Instrumenten wie Charango, einer fünfseitigen indianischen Gitarre, der Quena, einer Flöte aus den Anden und diversen Perkussionsinstrumenten. Der in Karlsruhe lebende Musiker Luis Craff hat die Instrumentierung für die heutige Aufführung eingerichtet.

Das heutige Programm wird ergänzt mit einem Reigen von Chorwerken aus verschiedenen europäischen Ländern. Ihnen und der Misa Criolla gemeinsam ist die spirituelle Grundhaltung, der Ausdruck von religiösen Texten. Diese internationale Verbindung durch die Musik ist eine durchaus ernstzunehmende Kraft zur Einigung und zur Befriedung der Gegensätze und Konflikte, die leider immer bedrohlicher zu werden scheinen. Aussagen wie die aus dem Psalm 113 „Er hebt den Hilflosen aus dem Staub und richtet den Armen empor aus dem Kot, dass er ihn setze neben die Fürsten ... seines Volkes"  sind auch in der heutigen Zeit eine große Herausforderung und ein Auftrag an alle Menschen zur Arbeit an mehr Gerechtigkeit.

Vytautas Miskinis aus Litauen, György Orban aus Ungarn und Trond Kverno aus Norwegen sind Komponisten unserer Zeit, die von großer Bedeutung für die Chormusik in ihren Heimatländern sind, deren Werke aber weltweit von Chören gesungen werden.

Francis Poulenc gehört zu der Generation, die beide großen Weltkriege erleben musste. Eins seiner wichtigsten Chorwerke ist die doppelchörige Kantate „Figure humaine" nach dem Gedicht „Liberté" von Paul Eluard. Es entstand während des
2. Weltkrieges als ein großes Manifest an die Freiheit. Heute singen wir ein musikalisches Kleinod aus den Motetten zur Weihnachtszeit.

Der große Opernkomponist Giuseppe Verdi schuf mit dem „Vater unser" in der Textfassung des Dichters Dante Alighieri aus dem beginnenden 14. Jahrhundert ein prachtvolles Klanggemälde.

Natürlich darf ein deutsches Beispiel der geistlichen Chormusik im heutigen Programm nicht fehlen. Aus den acht geistlichen Gesängen des vor hundert Jahren verstorbenen Komponisten Max Reger haben wir zwei der schönsten Chorsätze des Meisters ausgewählt.

(Nikolaus Indlekofer)