Plakat Misa criolla Grötzingen November 2016

Ramirez: Misa Criolla / Eben: Te Deum

  • Autor:

    KIT Kammerchor

  • Datum: 26.11.2016
  • Ort: Kath. Kirche Heilig Kreuz Grötzingen

Mitwirkende

Leitung: Nikolaus Indlekofer

Besetzung Misa Criolla/ Navidad Nuestra
Gesang:   Edgar García
Gesang: Charango: Lucho Medina
Quena:   Wilder Orihuela
Gitarre:   Enrique Leon
Perkussion:   Daniel Draper
Akkordeon: Stefanie Schopf
Bass:  Tilman Metz
Klavier:   Lukas Baron

Te Deum
Trompete:   Sebastian Sakmann
Trompete:   Sebastian Graf
Posaune:   Rafael Steinbruck
Posaune:   Paul Henzler
Perkussion:   Daniel Draper

KIT-Kammerchor
 

Programm

Programm Misa criolla Grötzingen November 2016

Im Zentrum des heutigen Programmes steht die Misa Criolla, die kreolische Messe des argentinischen Komponisten Ariel Ramires.
Kreolen war die Bezeichnung der in Südamerika geborenen Menschen mit spanischen Vorfahren. Sie bildeten eine Bevölkerungsschicht, die durchaus als privilegiert anzusehen war, die aber dennoch im Vergleich zu den spanischen Kolonialherren wenig Einfluss hatte. In den späteren Unabhängigkeitskämpfen waren sie allerdings die treibende Kraft.
Kreolisch bedeutet im Bezug auf die Misa Criolla, dass eine musikalische Symbiose aus südamerikanischen Rhythmen und Klängen mit europäischen Harmonien und Formen entstanden ist. Ramirez verwendet den spanischen Text des Messordinariums, welcher 1963 für den Lateinamerikanischen Kontinent offiziell anerkannt worden ist und verbindet ihn mit rhythmischen Modellen verschiedener Tanzformen der Andenvölker. Das Instrumentarium besteht aus Klavier, Kontrabass und Pauken als europäische Elemente und aus regionalen südamerikanischen Instrumenten wie Charango, einer fünfseitigen indianischen Gitarre, der Quena, einer Flöte aus den Anden und diversen Perkussionsinstrumenten. Der in Karlsruhe lebende Musiker Luis Craff hat die Instrumentierung für die heutige Aufführung eingerichtet.
Die Texte von Navidad Nuestra stammen von Felix Luna einem argentinischen Schriftsteller, der die Begebenheiten der Geburt Jesu nach Argentinien verlegt und so eine sehr volksnahe Erzählung schafft. Musikalisch nutzt Ramires ebenfalls Tanzformen der südamerikanischen Folklore, im ersten Stück noch ergänzt durch ein Akkordeon.

„Wir hatten in den vergangenen 40 Jahren als tschechoslowakische Nation in unserem Lande wahrlich keinen Grund ein Te Deum anzustimmen.... Als nun die so lange entbehrte Freiheit 1989 auf uns zukam, quoll mir das gregorianische Motiv des Hymnus „Te Deum" mit seinem freudig aufsteigenden Duktus so richtig aus der Seele, und bei aller Turbulenz, die die Revolutionsepoche mit sich brachte, schaffte ich es doch, um die Jahreswende 1989/90 das Te Deum als Danksagung für alles, was geschehen war, zu komponieren" . Mit diesen Worten beschreibt Petr Eben, einer der bekanntesten tschechischen Komponisten unserer Zeit, die Entstehung des Prager Te Deums. Die beginnende Adventszeit kann so mit dem Schwung und der Eindringlichkeit dieses Werkes einen guten Impuls bekommen.

(Nikolaus Indlekofer)