Plakat Marienleben Dezember 2007

Marienleben

  • Autor:

    KIT Kammerchor

  • Datum: 08.12.2007
  • St. Peter und Paul Durlach

Mitwirkende

Kammerchor der Universität Karlsruhe
Sopran:    Bettina Dorn, Claudia Querfeld, Frauke Harms, Gabriele Schreitmüller, Manuela Henninger, Marianne Fischer, Ulrike Kerssebaum, Ute Friederike Schlee
Alt:   Esther Kugler, Eycke Flacker, Gisela Meesmann, Marion Moehrke, Miriam Eichler, Ruth Hunger, Ulrike Schmid
Tenor:   Felix Dreher, Lars Jacobs, Paul Legeland, Sylvestre André, Thomas Kiefer
Bass:   Jörg Stickel, Klaus Rohlffs, Marian Schmitt, Martin Wörner Matthias Burghardt, Peter Tholey, Tobias Wieczorek

Sprecherin: Christine Indlekofer-Chiquet

Leitung: Nikolaus Indlekofer

Programm

Programm Marienleben Dezember 2007

Aus dem Programmheft:
Zum Programm
Die Inspiration zu der Zusammenstellung des heutigen Programms erhielt ich durch die Lektüre des Gedichtbandes „Das Marienleben" von Rainer Maria Rilke. Die im Jahr 1912 entstandenen Gedichte beleuchten das Leben Marias auf so liebevolle, originelle und doch so menschliche Weise, dass man vieles Altbekannte wieder mit neuen Augen ansehen lernt, und manches Neues für sich entdecken kann. Diese literarische Reise durch das Leben Mariens begleiten wir musikalisch mit einer Auswahl aus dem riesigen Schatz der Chorkompositionen mit marianischen Texten. Die zwei Hauptwerke des Konzertes sind zum einen „Die Marienlieder" op.22 von Johannes Brahms und zum anderen das „Magnificat" des finnischen Komponisten Einojuhani Rautavaara.
Dieses Magnificat für gemischten Chor a cappella komponierte Rautavaara im Jahr 1979. Das groß angelegte Werk schöpft die Möglichkeiten eines gemischten Chores voll aus. So werden zum Beispiel die Frauenstimmen teilweise neunfach geteilt und bilden in Gruppen Dreiklangshäufungen die so klanglich und harmonisch eine ganz besondere Wirkung erzielen. Im „Suscepit Israel" kombiniert er Sprech- und Singstimme, wodurch er wiederum das klangliche Spektrum erweitert, aber zugleich auch die Ausdruckskraft des gesprochenen Gebetes in die Komposition einbindet. In fünf Abschnitten teilt der Komponist den wohl bedeutendsten Text, den die christliche Marienverehrung kennt. Das Werk steht dementsprechend im Mittelpunkt des Abends.
Eine ganz andere Seite der Marienverehrung schlägt sich in den Marienlieder von Johannes Brahms nieder. Aus ihnen spricht eine äußerst volkstümliche, manchmal fast ins Mystische reichende Seite der Marienverehrung im 19. Jahrhundert. Die Texte sind teilweise für uns heute nicht ganz leicht nachzuvollziehen. Es können aber auch gerade in dieser schlichten Frömmigkeit, ebenso wie in der theologischen Größe des Magnificats Blickwinkel auf Geheimnisse des christlichen Marienbildes eröffnet werden. Johannes Brahms verschafft den romantischen Volksdichtungen ein Klanggewand von allerhöchster künstlerischer Güte. Dieser Liederzyklus bildet sozusagen einen roten Faden durch das heutige Programm.
Eingerahmt wird das Konzert von dem „Salve Regina" des tschechischen Komponisten Petr Eben. Der im Oktober diesen Jahres verstorbene Komponist komponiert den alten marianischen Hymnus „Salve Regina" in sehr bewegter und expressiver Weise. Der eher meditative Text erfährt hier eine sehr persönliche Ausdeutung. Bemerkenswert ist die fast stürmische Begrüßung der „Königin des Himmels", welche in der Komposition an mehreren Stellen durchbricht.
N.I.